Sozialausschusssitzung vom 17. Juni 2008

Ich versuche mich mal mit persönlichen Kommentaren zu bremsen (das ist so schon Realsatire) – die Darstellungen der Antragsteller – soweit möglich – dazu mal zu verlinken und stattdessen auf meinen Blogeintrag zu Sachanträgen zu verweisen.

Einige Beispiele:

1. Aufstellen von Hinweisschildern auf städtischen Spielplätzen

Antragssteller: Freie Winsener

Beschlussvorschlag des Antragstellers:
Der Ausschuss regt an, auf städtischen Spielplätzen in geeigneter Form auf die Gefahr durch
das Tragen von Fahrradhelmen und Schlüsselbändern beim Spielen an Geräten hinzuweisen.

Tenor der Diskussion (in eigenen Worten): Gibt es schon.

Beschluss (in eigenen Worten): Die Verwaltung prüft ob irgendwo Schilder abgefallen sind und klebt neue an. (einstimmig beschlossen)

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Bemerkung zu den Namen der städtischen Ausschüsse

Liebe geneigte Blogleser,

ich habe ja angekündigt hier hin und wieder auch mal was zu den Ausschussitzungen des Rates der Stadt Winsen zu schreiben.

Dazu muss ich eine Vorbemerkung machen:

Ich vertrete die FDP Fraktion ständing in drei Ausschüssen:

1. Bauausschuss,

2. Ausschuss für Kultur, Sport, Freizeit, Tourismus und Partnerschaften

3. Ausschuss für Jugend, Soziales, Gleichstellung, Integration, Familien und Senioren

Weitere Ausschüsse der Stadt sind:

4. Als wichtigster der Verwaltungsausschuss

5. Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Personal

6. Planungsausschuss (einschl. Verkehrsplanung )

7. Ausschuss für Bildung, Schule und vorschulische Erziehung

Die Ausschüsse wurden bei der ersten Ratssitzung so benannt. Es gab damals ziemliches Heckmeck darüber, wie man die Ausschüsse benennt. Mir war das damals schon ziemlich egal.. Während natürlich mal wieder die üblichen Verdächtigen ihre Klientel namentlich benannt haben wollten.

Bei Shakespeare heißt es: „What’s in a name? That, which we call a rose, by any other name would smell as sweet.“ Romeo and Juliet (II, ii, 1-2).

In der Tat.. diese „Monsterbezeichungen“ sind ziemlich unpraktisch.

Deshalb werde ich – politisch korrekt oder nicht – hier in diesem Blog folgende Bezeichnungen benutzen:

1. Bauausschuss (der sich de facto aber hauptsächlich mit Verkehrsplanung befasst)

2. Kulturausschuss

3. Sozialausschuss

4. Verwaltungsausschuss (oder auch VA)

5. Finanzausschuss

6. Planungsausschuss

7. Schulaussschuss

Also liebe Sportler, Touristen, Partnerstädte, Wirtschaftsbetriebe, städtische Angestellte, Jugendliche, Frauen, Männer, Schwule, Lesben, Migranten, Familien, Senioren, Erzieher, Kindergartenkinder….

Ich denke an Euch..

… aber ich habe keine Lust, mir dauernd die Finger wund zu tippen. Bitte seht mir die Faulheit Ökonomie nach!

Sachanträge für den Stadtrat

Ich sah mich gestern mit dem Vorwurf konfrontiert, dass wir als FDP Fraktion wenige Anträge an den Rat gestellt haben in der jüngeren Vergangenheit. Uns wird dadurch auch bisweilen mal „Farblosigkeit“ vorgeworfen. Sowas trifft mich natürlich – statistisch gesehen entspricht das allerdings den Tatsachen.

Das wirft die Frage auf, woran das eigentlich liegt, dass andere immer „tolle Ideen“ für dieses und jenes haben und wir nicht. Wenn wir uns mal die Anträge anderer Fraktionen ansehen und die mit unseren aus dem letzten Jahr vergleichen, stelle ich fest, dass unsere in der Tendenz entweder kostenneutral sind (um DSL Versorgung kümmern, Markt während des Tages der Niedersachsen), oder durch Umstrukturierungen sogar Ersparnisse erreichen sollten (Ampelanlage nicht erneuern). Dazu natürlich als Dreh und Angelpunkt die Steuersenkung, die wir nicht durchbekommen haben. Anträge, die Ausgaben zur Folge haben, produzieren wir in Ausnahmefällen natürlich auch, und zwar immer dann, wenn wir das als lohnene Investition in die Zukunft unserer Stadt betrachten oder es jedenfalls nur Einmalausgaben sind die Anreize bieten und im Einzelfall gerechtfertigt sind (wie etwa die Bezuschussung pro Kopf, bei Jubiläumsveranstaltungen der Ortsteile).

Wir nehmen nämlich den Zusammenhang zwischen Einnahmen und Ausgaben war – was in der politischen Arbeit nicht immer ganz einfach ist, denn die – ich nenne sie mal „Gestaltungsanträge“ – werden vor dem Hintergrund des Haushaltes geführt aber nicht in direktem Zusammenhang zur Einnahmensituation. Wenn ich hier oder da 1.000, 2.000 oder gar 20.000 Euro, die im Haushalt stehen (oder auch nicht) nicht ausgebe, dann mache ich mich natürlich lächerlich, wenn ich sage „dafür senken wir dann Grund und Gewerbesteuer“ – die Summe macht den Kohl eben erst fett. Das gilt aber eben genauso für irgendwelche neuen Einrichtungen die entweder einmalig Geld kosten (das ist dann in der Tendenz noch okay, weil wir ja wissen wie viel Geld wir im Moment haben) oder laufende Folgekosten haben, über die man sich viel zu wenig Gedanken macht. Wenn dann irgendwann die Einnahmen hinter den Ausgaben zurückbleiben, muss man die Steuern erhöhen oder Schulden machen. Daran, dass man in der Vergangenheit hier und da Ausgaben getätigt hat, die möglicherweise „Nice to have“ sind, aber nicht unbedingt nötig getan hätten denkt dann keiner mehr. Die Haushaltslage gebietet diese Maßnahmen dann eben….

Wenn Mitglieder unserer Fraktion, oder des Ortsverbandes Ideen haben, die Geld kosten, unterziehen wir die in der Fraktion erstmal einer strengen Kosten-Nutzen-Analyse und das Meiste fällt dabei dann schon hinten runter – kommt also gar nicht erst in die städtischen Gremien.

Bei den Ideen von anderen, die verdächtig oft auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten zu sein scheinen, stellen andere Fraktionen erst vollmundig öffentlich Forderungen auf – und im Ergebnis bleibt dann die Arbeit der konkreten Ausgestaltung an der Stadtverwaltung hängen oder die Anträge scheitern schon von vornherein in der Diskussion im Ausschuss. Ich habe vor, später noch aus dem Jugendausschuss von gestern zu berichten und die dort auftauchenden Sachanträge anderer Fraktionen unter diesem Aspekt behandeln.

Auch unsere Pressearbeit war in der jüngeren Vergangenheit zugegebenermaßen ziemlich dünn. Da müssen wir uns verbessern und werden das auch tun. Andererseits ist es allerdings schwierig – wenn wir Pressearbeit machen und uns zu diesem oder jenem Thema äußern, könnte das vor dem Hintergrund des sogenannten „Mangels eigener Ideen“ eher als destruktive denn als produktive Arbeit rüberkommen….

Ich mag Querdenker

Auch wenn ich mich Ihren Forderungen nicht anzuschließen vermag.

Diese Korrespondenz hatte ich kürzlich: (Den Hyperlink habe ich eingefügt):

>> Subject: Landtagswahl 2008
>>
>>
>> Sehr geehrte Damen und Herren,
>>
>> auch ein neoliberaler Kapitalismus ist Kapitalismus. Und Kapitalismus ist
>> schöpfungsfeindlich. Also besteht dringender Handlungsbedarf, auch und
>> zuvorderst seitens der Gesetzgebenden.
>>
>> Alle gegenwärtig zu beobachtenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
>> Probleme entspringen letztendlich aus dem herrschenden Geld- und
>> Währungssystem. Über den Zinseszins-Mechanismus verselbständigt sich die
>> exponentiell wachsende Umverteilung von unten nach oben. Es ist nur eine
>> Frage der Zeit, bis unser Wirtschaftssystem zusammenbrechen wird. Was
>> dann geschehen wird, ist ungewiss – es besteht jedoch durchaus Anlass zu
>> ernster Besorgnis.
>>
>> Was also wollen Sie tun, um ein natur-, sozial- und ökonomieverträgliches
>> Geldsystem zu installieren? Leider lassen Sie zu dieser, meiner Ansicht
>> nach einzig wichtigen Frage, ebenso wie die sogenannten „großen“
>> Parteien, jedwede konkrete Aussage missen. So kann ich Ihnen meine
>> Wählerstimme nicht geben.
>>
>> Freundliche Grüße,

yx

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Warum Entbürokratisierung?

Heute habe ich mit einem Bekannten gechattet, der es mehr mit Zahlen hat als ich:

xxx: bin beim ausfüllen einer arbeitsbescheinigung gem. §57 SGB II … Ich könnte kotzen, die beschäftigen sich damit, und es waren 6 Stunden für 48€ Lohn, mittlerweile 20 Seiten Papier !

Ich:
uff. naja dann bin ich mit meinen entbürokratisierungsplänen ja gar nicht falsch. typisch deutschland….

xxx:
ich kann problemlos rechnen/schätzen, daß für diese 48€ lohn 62% Sozial-und bearbeitungskosten also ca. 30€ angefallen sind, zzgl. ein Aufwand um mind. 1 Stunde über mehrere beamte aus diversen behörden, also nochmals mind. 30€, in summe 60€ Folgenschäden (das kann man nicht anders nennen) für 48€ Nettolohn, d.h.125% …

Provokante Thesen:
Wenn man nicht um jemanden zum Fegen zu beschäftigen einen Studierten Buchhalter braucht, dann gibt es auch wieder mehr Jobs für Geringqualifizierte! Wenn Arbeitgeber diese „Folgeschäden“ direkt an Geringqualifizierte auszahlen können erübrigt sich jede Mindestlohndebatte!

 

Deshalb Bürgergeld und große Steuerreform. Deshalb FDP!

Prinzipientreu und Aufmüpfig?

Rauchverbot

Ob dies ein unfreiwilliger Beitrag zum Thema Prinzipientreue und Aufmüpfigkeit ist, die Interpretation sei jedem selbst überlassen.

Ja, ich bin Nikotin und Koffeinsüchtig. Beide Substanzen waren während meiner Jugend in Deutschland praktisch universell akzeptiert. Der Artikel ist in Ordnung, damit muss ich leben – eigentlich sollte man als „Politiker“ mit gutem Beispiel vorangehen. Damit, dass meine Rauchgewohnheit einmal in der Presse thematisiert wird, und ich damit zu einem schlechten Beispiel werden könnte, hatte ich nicht gerechnet. Besonders Leid tut es mir für den gezeigten „Bürger“ – der mit dem schwarzen Balken vor den Augen ja fast als „Verbrecher“ dargestellt ist.

Zum Thema „Gesetzeskonformität“ muss ich weiterhin erklären, dass ich nicht perfekt bin, sondern ein Mensch wie jeder andere. Ich habe schon Gesetze übertreten. Ich bin schon bei rot über Ampeln gelaufen, habe schon falsch geparkt und bin schneller gefahren als es konkret erlaubt war – entweder fahrlässig, weil ich zu dumm war zu kapieren dass dort etwa Parkverbot ist – oder – vorsätzlich wenn ich dachte, dass es niemand sieht und folglich niemanden stören kann. Wer da ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

Ich rate jedem Nichtraucher, besonders den Jugendlichen, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Es wird schnell zu einer dummen Angewohnheit und bringt nicht besonders viel. Die Entscheidung ob und wie viel man raucht bleibt allerdings bis auf weiteres jedem Volljährigen selbst überlassen und das finde ich auch richtig.

Ansonsten handhabe ich mein Rauchverhalten normalerweise so:

1. In Räumen von Nichtrauchern rauche ich nicht, außer wenn sie ausdrücklich nichts dagegen haben.

2. In Gegenwart einer geringen Anzahl von Menschen frage ich, ob jemand etwas dagegen hat, wenn ich rauche.

3. In Gegenwart von vielen Menschen rauche ich, wenn schon jemand anders raucht, aber nur so lange, bis jemand mich ernsthaft darum bittet, aufzuhören.

Das ist nun wohl der Beitrag zum Thema Ehrlichkeit. Ist dieses Verhalten für Sie akzeptabel? Ich freue mich auf eine spannende Diskussion auf dieser Seite.

Im Übrigen wünsche ich allen Lesern dieser Seite ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Juli Landeskongress in Delmenhorst und FDP Landesvorstand

Ein interessantes Wochenende. Weil ich mich mit Claudio Lanza aus der Elbmarsch, der mit mir zum Landeskongress gefahren ist, bei der Absprache irgendwie missverstanden habe, sind wir Samstag morgen praktisch vor dem Aufstehen nach Delmenhorst gefahren. Einen Höhepunkt haben wir so verpasst… Der JuLi Kreisverband in Delmenhorst, der dieses mal den Landeskongress ausrichtet, ist irgendwie türkisch dominiert. Das heißt Freitagabend gab es einen Empfang der Landtagsfraktion im Restaurant „Ali Baba“ wohl mit Bauchtanz…

Samstagabend war dann Juli Party in Kemals Kulturtreff. Wir haben natürlich auf dem Hotelzimmer etwas vor und nachgeglüht…

Aber bleiben wir in der Reihenfolge. Samstagmorgen haben wir hier im Hotel gleich Frühstück bekommen – anschließend musste ich erstmal rüber zum Landesvorstand der FDP. Dort haben wir uns mit den Anträgen befasst, die auf dem letzten Landesparteitag nicht behandelt wurden. Ich finde es gut, dass sich unser Landesvorstand trotz Wahlkampf noch intensiv mit den Inhaltlichen Vorschlägen der Basis befasst. Auch drei Anträge der Jungen Liberalen wurden verhandelt – die ich vertreten sollte, weil die JuLis gebunden waren. Am besten ist mir das wohl gelungen bei einem Antrag zur Blutentnahme bei Gefahr von schweren Erkrankungen. Wohl auf Druck der CDU ist dies in das Niedersächsische Gefahrenabwehrgesetz aufgenommen worden. Vielleicht thematisiere ich das noch mal an anderer Stelle. Leider bekam ich keine Mehrheit für eine Änderung, aber immerhin ein knappes Ergebnis. Es gilt auf alle Fälle: Wir sind das liberale Korrektiv dieser Landesregierung und wenn sich jemand für die Rechte des Einzelnen gegenüber staatlichen Eingriffen einsetzt, dann ist das die FDP.

Meinen lieben Freund, unseren Europaabgeordneten Willem Schuth, konnte ich dann noch zum Juli Lako „mitschnacken“ – und er hat bei der Gelegenheit gleich ein Fass Bier für die Party am Abend spendiert. Wegen schlechter Zeitplanung habe ich davon zwar nichts mehr abgekriegt, aber trotzdem: Danke Wim!

Am Sonntag waren die Jungliberalen Freunde aus Hamburg zu Gast. Mal wieder gelegenheit mit dem Hamburger JuLi Vorsitzenden Sebastian Frick eine Runde zu klönen. Schwierige Ausgangslage in Hamburg… Ich hoffe sehr, dass die Freunde dort den Sprung in die Bürgerschaft schaffen.  TOI TOI TOI nach Hamburg!

Die Stadthalle… Unendliche Geschichte?

Da haben wir das andere Beispiel für die großartige Wirkung einer Berten geführten linken Mehrheit…

Okay.. Zugegeben.. Die Freien Winsener und die CDU haben sich beide irgendwie um 180° gedreht. Die Zuschüsse für die Stadthalle in diesem Jahr hatten wir ja schon bei den Haushaltsplanberatungen 2007 abgelehnt. Damals wurde von den beiden genannten „Parteien“ beschlossen, dass die Subventionierung in Höhe von 40000 Euro in den Haushalt eingestellt wird. Im Fachausschuss war ich noch mit den Grünen alleine als ich die Freigabe der Mittel durch den Verwaltungsausschuss abgelehnt habe. Im VA ist dann wohl plötzlich (weiß der Teufel warum) alles umgekippt und dessen negative Entscheidung hat nun entgültig dazu geführt, dass die Subventionen in diesem Jahr nicht fließen. Das gilt auch für die Sanierung der Kegelbahn – das ist nun etwas was ich gar nicht mehr verstehe, schließlich gehört das zu unseren Vermieterpflichten als Stadt.

Heinrich Riedel hat in der Ratssitzung ein wahres Wort gesprochen: Die beteiligten sollten sich an die laufenden Verträge halten. Klar! Da war aber von Management Fee nicht die Rede und Herr Meyer der Stadthallenpächter hat dann plötzlich 100.000 Euro Zuschuss beantragt. Damit kam ja der Stein erst ins Rollen… Nun hat er sich bei uns in einem Brief beschwert, dass wir öffentlich darüber diskutieren. Was hat er denn geglaubt, das passiert?!

Unsere Auffassung ist ja schon lange, dass wir die Stadthalle in die Stadtwerke überführen wollen. Da Kauf nich Miete und Übertragung nicht Pachtvertrag bricht, wäre das auch für den Meyer die bessere Situation. Statt mit fast 40 Ratsherren und Frauen die alle meinen ihren Senf dazugeben zu müssen, müsste er dann nur noch mit dem Geschäftsführer verhandeln. Wenn der Aufsichtsrat sich dann darauf beschränkt zu tun was er soll, kommt das auch nicht in die Presse und schädigt den Betrieb. Zumindest wurde beschlossen, dass die Verwaltung prüfen muss, wie so eine Übertragung möglich wäre. Dass der Stadtwerke Geschäftsführer das nicht will ist völlig klar. Gastronomie ist ja nun wirklich nicht sein täglich Brot. Aber er ist Betriebswirt genug um mit Sachverstand als Verpächter aufzutreten. Das ist mehr als die meisten (alle?) Ratsherren und -frauen von sich behaupten können.. Wie Erich schon sagt.. Wenn Dilettanten versuchen einen Wirtschaftsbetrieb zu beeinflussen muss das in die Hose gehen.

Die Freien Winsener haben mit Ihrer Mehrheit durchgedrückt, dass NOCH EIN betriebswirtschaftliches Gutachten erstellt werden soll. Schade ums Geld. Wir haben schließlich schon so ein Ding. Wobei die Argumentation gar nicht mal so dumm war. Tobias Müller von den Freien Winsenern hat argumentiert man solle Hallenbetrieb und Gastronomie trennen und nur die Halle subventionieren. „Transparenz“ sei wichtig. Okay – darüber hatten wir auch schon mal laut nachgedacht. Machbar ist das indes nicht. Ich bin ein großer Fan des Publikationsprinzips bei der Englischen Limited Gesellschaft, wo jeder jederzeit die Bilanz einsehen kann.. Aber grade im Gastro Gewerbe, wo keiner dem anderen was gönnt, muss das zu noch mehr Unfrieden führen… Kann man also knicken…

Naja. Mal gucken ob in dem neuen, sauteuren Gutachten was anderes steht als im alten.. Ich möchte wetten, dass nicht… Wer hält dagegen?

Linke Spontanmehrheit im Winsener Stadtrat?

Über Kindergartengebühren und Populismus pur… 

Ursprünglich wollte ich über die ganze Ratssitzung, in der ich mal fast durchgehend die Klappe gehalten habe berichten…

 … weil Erich Lubina als Fraktionsvorsitzender hervorragende Arbeit leistet, und weil es eh nichts gebracht hätte, sich zu Wort zu melden! Gute Argumente werden schließlich nicht besser, wenn man sie wiederholt.

Ich greife zunächst nur den  für mich markantesten Punkt raus. Es gibt in Winsen eine Satzung über Kindergatengebühren, die u.a. vorsieht, dass wenn zwei Kinder einer Familie den Kindergarten besuchen , das zweite Kind nur die Häfte zahlt.

Gut und gerecht meinen Sie? Finde ich auch!

 Nun hat der Niedersächsische Landtag ja (und das war gut so!!!!) beschlossen, dass für das letzte Kindergartenjahr keine Gebühren erhoben werden sollen und stellt den Kommunen, also auch Winsen das Geld dafür entsprechend zur Verfügung.

Für uns (und die CDU) war es völlig logisch, dass wenn das erste Kind im letzten Jahr ist und aus den Gebühren rausfällt, das zweite Kind damit voll bezahlen muss. 

Die Freien Winsener glauben hingegen, dass es gerechter sei, wenn man ein Kind beitragsfrei stellt, dem zweiten trotzdem nur den halben Betrag abzunehmen. Wobei sich mir persönlich die Logik der Argumentation nicht erschließt, da es doch keinen Unterschied macht, ob jemand keine Gebühren mehr zahlt, weil das Kind in die Schule kommt oder weil es befreit wurde. Es lässt sich aber natürlich als „super familienfreundlich“ verkaufen.

Oliver Berten von den Freien Winsenern hatte in der Ratssitzung sehr schnell bemerkt, dass zwei CDU Leute fehlen, so dass er machen kann was er will, sofern es ihm gelingt SPD, Grüne und den Linken Huber auf eine Linie zu bekommen. Das ist ihm weitgehend gelungen, alles Links von Heinrich Riedel hat jedenfalls in seinem Chor mitgesungen.

Es wurde in der Diskussion der Eindruck vermittelt, als hätten CDU und FDP etwas gegen familienfreundliche Politik. Zeitweise klang es fast so, als würden „Mehrkindfamilien“ durch das beitragsfreie Jahr mehr belastet, wenn man ihnen „nur“ die Gebühren für das älteste Kind in voller Höhe abnimmt, das jüngere dafür aber voll bezahlen lässt.

Die Diskussion wurde irgendwann völlig absurd und selbst für jemanden, der den Sachverhalt kannte unüberschaubar, als Andre Wiese und (ich glaube Berten?) anfingen Rechenbeispiele zu bilden bei denen dann Wahlweise die Familie mit den vielen bzw. die mit dem Einzelkind Gut – bzw. Geringverdiener waren. Je nachdem konnte man den sozialen schwarzen Peter hin und herschieben. Das war irgendwie geradezu peinlich.

Tja. Gewonnen hat die Linke Spontanmehrheit und die Familien, die jetzt ein beitragsbefreites und ein „ermäßigtes“ Kind im Kindergarten haben – egal ob arm oder reich. Verloren hat mal wieder der „normale“ Winsener, dessen älteres Kind zum Beispiel schon in der Schule ist und dessen jüngeres entsprechend (natürlich?!) voll bezahlt…

Ein Hoch auf die Soziale Gerechtigkeit!

Reball und Dreifaltigkeit

Wer in letzter Zeit die Presse im Landkreis Harburg verfolgt hat, wird sich langsam fragen, ob die Kreis-FDP und die FDP in Winsen eigentlich eine Meinung zum Thema Reball hat. Es geht im Moment ein wenig durcheinander und ich will mal versuchen das aufzuarbeiten (falls es jemanden interessiert).

Dass dieses Thema so hochgekocht wird, und dass die Presse zum Teil (Wochenblatt) indirekt fordert, man sollte seine Stimme zur Landtagswahl davon abhängig machen finde ich bedauerlich. Ich hatte mich ganz bewusst auf dieser Seite bislang nicht dazu geäußert. Ich frage mich, wer hier keine anderen Probleme hat.

Ich persönlich habe eine Meinung und die sagt ganz klar, dass Reball nicht gegen die Menschenwürde steht. Das ist die gleiche Auffassung die die Jungen Liberalen vertreten, und die ich im Namen der Jungen Liberalen vertreten habe – immerhin bin ich ja deren stv. Kreisvorsitzender.

Nun kann der geneigte Leser dieser Seite ja meinem Lebenslauf und der Seite an sich entnehmen, dass ich auch Ratsherr der Stadt Winsen und Landtagskandidat der FDP bin. Ich kann und will mich nicht dreiteilen und ich kann auch nur EINE Meinung haben. Dabei habe ich mir aber nie angemaßt für andere juristische Personen als die Jungen Liberalen zu sprechen. Ich bekleide in Winsen und im Kreis im Moment kein Parteiamt. Die Gegenauffassung hielt ich persönlich im Gegensatz zu den Jungen Liberalen zumindest für vertretbar. Mittlerweile habe ich mich noch einmal intensiv mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts auseinandergesetzt und meine Meinung revidiert. Ich halte die Entscheidung das Einvernehmen und die baurechtliche Umnutzung (darum ging es ja) zu verweigern für schlicht rechtswidrig und kann da auch nicht aus meiner Haut.

Innerhalb der Stadtratsfraktion haben wir das Thema mehrfach diskutiert und ich bin jeweils bei den Abstimmungen 2 zu 1 unterlegen. Das heißt die FDP Fraktion im Rat der Stadt Winsen ist gegen die Reballanlage. Das habe ich nie bestritten. EINIG sind wir uns bei praktisch allen anderen Sachfragen (Stadhallenzuschuss, Steuersenkung usw.) Hier jetzt unüberwindliche Konflikte zu sehen wäre blödsinnig.

Der Kreisverband der FDP hat sich kurz nach bekannt werden des Urteils, vertreten durch den stv. Kreisvorsitzenden Wolfgang Knobel dagegen ausgesprochen, dass der Kreis in Berufung geht. Ob das tatsächlich die Auffassung des Kreisverbandes ist, soll sich Montag entscheiden.

Die Kreistagsfraktion vertreten durch den Fraktionsvorsitzenden Jürgen Kempf hat sich nun wieder für die Berufung ausgesprochen. Partei und Fraktion können aber durchaus unterschiedlicher Meinung sein – und jedes einzelne Mitglied wiederum anderer Meinung.

Ein Kommentar im Wochenblatt hält mich und Björn Försterling für ungeeignet für den Landtag (weil wir gesagt haben, ein Verwaltungsgericht hat richtig entschieden!). Im Rahmen der Pressefreiheit muss ich das hinnehmen – aber werde mit Sicherheit deswegen meine Meinung nicht ändern. Das wäre gegen alles, was ich auf dieser Seite vertrete.

Sofern sich der Kommentar an der Anzeigenkampagne des Shape Sportclubs (die auch aus meiner Sicht geschmacklos war) hochzieht, bitte ich zu beachten, dass es hier um verwaltungsrechtliche Sachentscheidungen geht, und dass es völlig unzulässig, schuldhaft rechtswidrig und mit Verlaub dumm wäre, diese Entscheidung mit völlig sachfremden Argumenten zu verknüpfen. Als Ratsherr habe ich einen Eid geleistet, meine Aufgaben nach dem Gesetz und UNPARTEIISCH zu erfüllen (die anderen übrigens auch). Sollte sich irgendein Amtsträger dazu hinreißen lassen haben, so zu argumentieren, wünsche ich ihm jetzt schon alles Gute für den Schadenersatzprozess. Stichwort „Amtshaftung“ (839 BGB, 34 GG). Das ist meine unmaßgebliche juristische Meinung.

Der Landtagskandidat, der JuLi und der Ratsherr Ruschmeyer sind also eine Person mit nur einer Auffassung. Wer mit Herrn Wiezorek vom Wochenblatt die Auffassung vertritt, dass meine Meinung im Reball Streit ein Bekenntnis zu einem gewaltverherrlichenden Spiel ist und ich mich deshalb nicht für den Landtag eigne – bitte, der soll einen Kandidaten und eine Liste von Menschen wählen, die sich gar nicht erst trauen eine Meinung zu haben und zu vertreten.

Ich finde es ausdrücklich falsch, die Wahlentscheidung zur Landtagswahl von dieser Frage abhängig zu machen!

Wer das trotzdem tun will…

…den bitte ich herzlich, wenn er Menschen mit Rückgrat zu schätzen weiß – Ruschmeyer und die FDP Liste wählen und damit ein Zeichen setzen!